Konzept zur barrierefreien Gestaltung
Barrierefreiheit wird oft auf Menschen mit Einschränkung von unterschiedlichen Körperfunktionen beschränkt. Im Projekt HyLeC wird stattdessen die Vielfältigkeit der Gesellschaft in der Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Bedarfen respektiert und als Bereicherungen hervorgehoben. Mögliche Heterogenitätsdimensionen an Hochschulen sind unterschiedliche Lernstile und Bildungsbiografien, ethnisch-kulturelle Herkunft und Religionen, verschiedene Altersstrukturen, Genderperspektiven, Familienformen und ökonomische Lebenslagen wie auch motorische, sensorische, emotionale und/oder soziale Fähigkeiten.
Die Voraussetzung einer solchen Universität der Vielfalt ist ein Bildungsangebot welches an individuelle Möglichkeiten, unterschiedliche Vorkenntnisse, verschiedene bevorzugte Lernstrategien und vielfältige fachliche Ausrichtungen, aber auch individuelle Vorlieben und Wünsche der Lernenden anpassbar ist. Diese Lernangebote müssen für alle gut zugänglich, ohne Hilfe nutzbar und zur Erreichung der Lernziele geeignet sein.
Mit dem Aktionsplan „Eine Hochschule für Alle“ werden an der TU Dortmund proaktiv hochschulische Strukturen, Kulturen und Praktiken geschaffen, die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung und Arbeit für alle ermöglichen. Damit ist die TU Dortmund eine der bundesweit führenden Universitäten im Themenfeld „Inklusive Hochschulbildung“.
Für das HyLeC bedeutet dies konkret, dass durch Strukturen wie die räumliche Verortung im Co-Learning-Space, die Ausstattung nach den Prinzipien des Universal Design (NCSU 1997) sowie die Auswahl der Software und Gestaltung von Internetpräsenz nach den Vorgaben der WCAG und BITV 2.0 grundlegende Voraussetzungen geschaffen werden, Menschen unterschiedlichster Heterogenitätsdimensionen einzubeziehen.
Zudem werden Kulturen geschaffen, die möglichst vielen Menschen Zugang zu den unterschiedlichen Angeboten im HyLeC zu gewähren. Dies wird durch die Einbeziehung der heterogenen Studierendenschaft und Universitätsmitarbeitenden schon in den Planungsphasen (Beirat), die Berücksichtigung vielfältiger und flexibler Angebote und eine grundlegend wertschätzende Haltung aller Mitarbeitenden angestrebt. Wichtig ist es, vielfältige individuelle Bedarfe anzuerkennen und konkrete Lösungen zu erarbeiten. Alle Lernangebote im HyLeC sind nach den Prinzipien des Universal Design for Learning (CAST 2018) konzipiert. Dies betrifft sowohl digitale Selbstlerneinheiten als auch Workshops und Kurse vor Ort.
Zusätzliche Praktiken, wie eine transparente Darstellung des Angebots und potentieller, nicht zu lösender, Barrieren sollen die Zugangsvorrausetzungen zusätzlich verbessern. Dazu trägt auch die ständige Prüfung und Evaluation durch unterschiedliche Personengruppen bei. Alle Studierenden und Mitarbeitenden der TU sind eingeladen, die Angebote zu testen und mit den Verantwortlichen im HyLeC gemeinsam konstruktive Lösungen zu besseren Nutzungsmöglichkeiten zu entwickeln. Dies bezieht sich sowohl auf die räumlichen und technischen Angebote als auch z. B. die Geräteanleitungen und didaktische Angebote.
Meldungen, Fragen und Anregungen zur Barrierefreiheit im HyLeC gerne an: hylec.kme.fk13lists.tu-dortmundde
Literatur
Buchem, Ilona. 2013. Diversität und Spaltung. Digitale Medien in der Gesellschaft. In: Ebner, Martin; Schön, Sandra (Hrsg.): L3T. Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. 2. DOI: 10.25656/01:8364
CAST - Center for Applied Special Technology. 2018. Universal Design for Learning.https://www.cast.org/impact/universal-design-for-learning-udl
NCSU - NC State University, The Center for Universal Design. 1997. The Principles of Universal Design. https://design.ncsu.edu/research/center-for-universal-design/