Konzept zur technischen Gestaltung
In der COVID-19-Pandemie wurden an der TU Dortmund mit viel Einsatz die technische Infrastruktur ausgebaut und ad hoc digitale Lehr- und Lernformate entwickelt. Um diese Anstrengungen aufzugreifen, strategisch fortzuführen, zu erweitern und gezielt digitale Schlüsselkompetenzen aller Studierenden zu fördern, wird das Hybrid Learning Center (HyLeC) aufgebaut. Dabei stellt ein breites Spektrum technischer Ressourcen und Medien ein wesentliches Element dar.
Die Angebote des HyLeC richten sich an alle Studierenden der TU Dortmund, unabhängig von ihrem Studiengang und -fortschritt oder ihren theoretischen und praktischen Vorerfahrungen. Ziel ist es, dass alle Studierenden die Möglichkeit erhalten über, mit und an Technik zu lernen und digitale Schlüsselkompetenzen zu entwickeln. Dabei stehen die folgenden Merkmale für das im HyLeC geltende Verständnis für einen offenen und kreativen Umgang mit Technik:
Barrieren vermeiden
Im HyLeC wird Technik für alle und weitgehend frei von Barrieren zugänglich gemacht. Wir ermöglichen einen niederschwelligen Zugang und unterstützen Studierende bei der Nutzung von Technik, Technologien, Tools und Medien auf der Grundlage ihrer persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dabei berücksichtigen wir individuelle Bedarfe und gestalten die Nutzungsszenarien und ‑möglichkeiten gemeinsam mit Studierenden. Technik ist im HyLeC zum Anfassen, Ausprobieren und Nutzen da und soll möglichst frei, kreativ und ohne Angst und Bedenken eingesetzt werden. Egal ob bei den ersten Schritten in der VR-Welt oder dem ersten Podcast, im HyLeC werden individuelle Bedürfnisse berücksichtigt und passende Unterstützungen in allen Bereichen angeboten.
Möglichkeiten nutzen
Im HyLeC soll für Studierende erfahrbar sein, welche Möglichkeiten und Potenziale Technik bietet. Dabei stehen beim Umgang mit der Technik die Stärken und Fähigkeiten der Studierenden im Fokus. Sie sollen möglichst selbstständig und ohne Einschränkungen mit den Technologien, Tools und Medien arbeiten und lernen. Um dies zu ermöglichen, werden auch assistive Technologien zur Verfügung gestellt und eigene Lösungen gemeinsam mit den Studierenden entsprechend ihrer individuellen Bedarfe entwickelt, realisiert und angepasst. Dabei sollen insbesondere die Möglichkeiten genutzt werden, die sich aus einer gegenseitigen Unterstützung bei der Nutzung von Technik und der gemeinsamen Entwicklung von innovativen Ideen im Sinne des Community-Gedankens ergeben. Durch zukunftsweisende Technologien und die Vernetzung der Technik ist es so zum Beispiel möglich, die gesamte Prozesskette vom 3D-Scan über das CAD-Modell bis zum additiv gefertigten Bauteil eigenständig zu planen und durchzuführen. Technik ist erlebbar und im Fokus stehen multidisziplinäre Aspekte aus den Bereichen Technik, Entwicklung, Herstellung und Programmierung.
Sicherheit geben
Im HyLeC lernen Studierende, wie man Technik sicher nutzt. Dabei ist der bewusste Umgang mit möglichen Gefährdungen genauso wichtig, wie das sichere Gefühl beim Nutzen von Technik, Technologien, Tools und Medien. Wir geben Hilfestellung und „passen auf“, wir sorgen aber auch dafür, dass Studierende keine Angst haben müssen etwas kaputt zu machen. Bei der Ausstattung des HyLeC achten wir auf möglichst einfach und sicher zu verwendende und robuste Technik, die zum Ausprobieren für alle gemacht ist. Studierende können als „Maker“ neue Technologien entdecken und sich einfach trauen etwas auszuprobieren. Das HyLeC bietet ein Umfeld, um verschiedene Lösungen zu testen, Fehler zu machen und aus Fehlern zu lernen. So verliert auch ein Laser-Cutter trotz Licht und Rauch schnell an Schrecken.
Selber machen
Im HyLeC geht es darum, dass Studierende Technik selber nutzen und eigene Projekte realisieren. Die aktive Nutzung und Gestaltung von Technik und Medien ist der Kern des Konzeptes. Die Angebote des HyLeC sollen „Enabler“ für eine möglichst kompetente und selbstständige Nutzung von Technik sein und Studierenden ihre gestalterischen Möglichkeiten beim Umgang mit Technik deutlich machen. Im HyLeC kann man sich vieles zeigen und erklären lassen, aber nichts „machen lassen“. Hier geht es darum, selber zu machen – und dabei unterstützen, begleiten und beraten wir gerne. Wir freuen uns über Studierende die Herausforderungen neu erkennen, Probleme neu denken und Lösungen neu finden.
Offen sein
Im HyLeC bieten wir Technik zum offenen Kennenlernen, Ausprobieren und Nutzen an und sind dabei immer offen für die Ideen und Wünsche von Studierenden. Die physischen und virtuellen Türen des HyLeC stehen für alle offen, egal ob Nerd oder Newbie oder auch alle dazwischen. Im HyLeC kann Technik auch „einfach mal so“ offen und kreativ ausprobiert werden, ohne dass es um konkrete Aufgaben und Arbeitsaufträge im Studium geht. Wir möchten, dass Technik, Technologien, Tools und Medien offen für alle zugänglich sind. Dafür setzen wir soweit es möglich ist auf Open-Source und stellen unsere Ergebnisse und Konzepte auch als Open Educational Resources zur Verfügung.